Mittwoch, 29. Juni 2016

Wenn der "Tank" leer ist...

Als Jugendrotkreuzler kann man nicht nur bei Unfällen helfen – also dann, wenn der Körper verletzt ist –, sondern natürlich auch bei „Verletzungen“ der Seele. Grund genug, sich für das Durchleuchten von Abhängigkeits- und Suchtursachen Zeit zu nehmen.

Dazu gehört auch, sich seinem persönlichen „Treibstoff“ – Dingen, die man benötigt, um glücklich zu sein, wie Freundschaft, Abenteuer, Freundschaft und Anerkennung – bewusst zu werden. Modellhaft diente ein Karton unserem „inneren“ Tank, den die JRKler mit Luftballons, auf die sie ihre „Treibstoffe“ schrieben, füllten. Galt noch zu klären, von wem, und woher man jene erhält, also wer und wo die Tankstellen sind – beispielsweise Freunde, Familie, Haustiere, oder ein geheimer Platz im Garten.
Dass manche Menschen ihren Tank nicht so einfach mit Liebe, Erfolg und Sicherheit zu füllen wissen, erkannten die JRKler beim „Suchtbilder-Rätsel“. Im Anschluss erschloss man sich gemeinsam, worum genau es sich bei Abhängigkeiten wie Anorexie, Bulimie, Selbstverletzendes Verhalten, Alkohol- oder Nikotinsucht handelt. Diese Suchtmittel, das Sich-Selbst-Zufügen von Schmerzen oder das Hungern beziehungsweise unkontrollierte Essen, dienen für Betroffene als „Pfropfen“ – der Tank wird zugestopft, was dann allerdings beim Auftanken hindert.
Mithilfe des Klaviermodells analysierten die JRKler dann die 5 Suchtphasen der rotweintrinkenden Frau Meier, um später zu erforschen, wie man einem Betroffenen denn am besten helfen kann. Hier galt es, sich entweder Antwort A, oder Antwort B zuzuordnen, um festzustellen, dass Ich-Botschaften, Alternativen und Hilfsangebote wie „Ich mache mir Sorgen um Dich!“, „Macht Dich das wirklich auf Dauer glücklich?“ oder „Komm, ich begleite Dich zur Beratungsstelle!“ hilfreicher sein können, als Vorwürfe und Appelle wie „Du bist süchtig!“, „Denk an Deine Zukunft!“ und „Du ruinierst Dein Leben!“.
Somit wurde der geistige Erste-Hilfe-Koffer der JRKler mal wieder um Einiges erweitert :)

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